Montag, 21. Mai 2007

TSV Stahl Riesa - ESV Dresden 4:0 (1:0)

Die Wahrheit liegt auf`m Platz! Manchmal aber auch daneben , so wie am heutigen Samstag nach dem Spiel gegen ESV Dresden. In der Halbzeitpause verkündete Hubert noch mit stolzgeschwellter Brust das erste Testspiel der neuen Mannschaft gegen den Meißner SV. Da waren sie wieder , die Sorgen des gemeinen Fans um das Auseinanderfallen der Helden der Kreisklasse. Wieso neue Mannschaft? Sollte es noch krasser werden als ohnehin schon befürchtet? Rasper nach Radebeul , Wukasch und Fischer und Hönigschmid nach Zeithain , Anders und Gutsche zum SC , Förster nach Strehla , Dölitzsch nach Gohlis – was nicht so alles gemunkelt wird! Zumindest David Wukasch bekräftigte nach Spielschluss sein Ja zum TSV Stahl Riesa und man muss es ihm einfach glauben. Können diese Augen lügen ...? Falls doch , suche ich höchstpersönlich für ihn den höchsten Baum im Merzdorfer Park aus!Auch Nicki Rasper würde am liebsten bei Stahl bleiben und der RBC ist sowieso kein Thema, sagt die Mutter seines Sohnes. Die Fahrtkosten stünden da in keiner vernünftigen Relation.Aber er hofft immer noch auf ein Angebot mit Arbeitsstelle.Na und das Herz von Toni Anders schlägt eh im blau-weißen Takt von Stahl Riesa und ein Wechsel ist eher unwahrscheinlich. So haben wir ihm das zumindest zum Himmelfahrtsausflug erklärt ...!Habt Ihr alle schon Euer Kreuz gemacht bei der Wahl nach dem besten Stahl-Spieler der zu Ende gehenden Saison? Es ist nicht mehr viel Zeit , denn zum nächsten Heimspiel soll er bereits gekührt werden. Es ist zugegebenermaßen nicht so einfach diesmal , keiner hat so richtig überragend durchgespielt. Hält man das Ohr ein wenig in die Masse , scheint Thomas Kutsche allerbeste Chancen zu haben , dicht gefolgt von David Wukasch. Nicki Rasper hat mit seinem heutigen Hattrick wieder die Führung in der internen Torschützenliste übernommen und konnte bestimmt auch einige Kreuze einheimsen.Über ein halbes Jahr hatte er die Kiste nicht mehr getroffen und zweifelte wohl schon an sich selbst. Nach etlichen vergebenen Chancen im heutigen Spiel gab er auch offen zu , geglaubt zu haben , auch diesmal den Bann nicht brechen zu können. Am 25.11.2006 durfte er letztmalig ein eigenes Tor bejubeln , es war das 1:0 gegen Fortuna Leuben per Elfmeter. Da dieses Spiel aber wegen Flutlichtausfall abgebrochen werden musste , zählt es natürlich nicht in der Statistik. Müssen wir also noch zwei Wochen zurückblättern und da war es sein Tor zum 1:0 beim 5:0-Sieg gegen Trachenberge.Auch im heutigen Punktspiel gegen ESV Dresden hatte Nicki wie auch die komplette Mannschaft Torchancen für fünf Spiele. Bereits in den ersten sieben Spielminuten brannte es viermal lichterloh vor dem Dresdner Gehäuse , jeweils nach dem selben Schema. Flanke von rechts in den Strafraum , meist durch David Wukasch , welche in Thomas Bierstedt einen dankbaren Abnehmer fand. Dieser kam auch immer zum Abschluss , aber nie zum Torerfolg– Torwart , Abwehrspieler , Latte oder eigenes Unvermögen standen seinem Glück im Weg.Trainer Michael Schuster , nach sechs Spielen bei Stahl Riesa noch ohne Punktverlust , wählte diesmal eine offensivere Ausrichtung und beließ Kunze und Tschirschke zunächst auf der Bank. Dafür rückten Gutsche und Heyne in die Startelf. Thomas Bierstedt übernahm wieder seinen angestammten Platz auf der Liberoposition und Rico Kaiser rückte ins zentrale Mittelfeld.Doch aller Offensivgeist half nichts. Nachdem die Eisenbahner die ersten Minuten mit vor Staunen weit geöffnetem Mund zugeschaut und doch überstanden hatten , machten sie schnell hinten dicht und gaben ihre Angriffsbemühungen komplett auf. Ein Freistoß weit über den Kasten und eine Rückgabe auf Tobias Barth waren wohl ihre einzigen Höhepunkte in der ersten Halbzeit und auch im gesamten Spiel. Aber auch die Stahlwerker hatten nun erhebliche Mühe mit der komprimierten Gästeabwehr. Wir waren zwar ständig in deren Hälfte , aber ein Tor wollte einfach nicht fallen. Die meisten der nur 274 Zuschauer ließen sich auf den Betontraversen nieder und genossen Sonne , Bier , Bratwurst und auch das Bemühen unserer Kicker gemütlich im Sitzen.Kurz vor Ende der ersten Hälfte standen dann alle wieder auf. Tobias Träger hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt und den Ball zum erlösenden 1:0 im langen Eck des gegnerischen Tores untergebracht. Halbzeit!Die zweiten 45 Minuten begannen so , wie schon weite Teile der 1. Halbzeit gelaufen waren – Stahl Riesa bedingungslos im Angriff. Stahl Riesa aber auch gnadenlos im Auslassen ihrer Chancen. Da der ESV aber weiterhin nach vorne keine Bäume ausriss , machte sich keiner der knapp 300 Zuschauer irgendwelche Sorgen. Vielmehr sorgte der überzeugende Auftritt der Mütsch-Truppe gegen Hellerau für Gesprächsstoff im weiten Rund , welcher von Stadionsprecher Hubert Lein immer wieder genüsslich durchgesagt wurde.Eine 0:4-Klatsche musste der heiße Aufstiegsaspirant vom Dresdner Flughafen gegen den Spottclub einstecken und wir überlegten nun , ob wir uns darüber freuen sollten. Bei einem eigenen Sieg wären es noch fünf Punkte bis zum Aufstiegsplatz , bei nur noch drei Spielen aber wohl trotzdem eher uneinholbar. Dafür bleibt uns der SC beim Kampf um die Stadtmeisterschaft auf den Fersen und ein kleiner Vorsprung auf die Stadtbegünstigten hätte ja auch ganz gut getan. In der Schlussviertelstunde des eigenen Spiels blieb uns für solcherlei Gedankenspiele keine Zeit mehr , es lief die Nicki-Rasper-Show. Innerhalb von 15 Minuten erzielte er einen lupenreinen Hattrick , schoss die Dresdner ab und hievte sich an die Spitze der Riesaer Torschützenliste.Trauen wir Michael Schuster und seiner Mannschaft einfach mal zu , dass sie auch die letzten drei Saisonspiele ohne Punktverlust bleiben. Dann müssten die Hellerauer zumindest noch fünf Punkte abgeben , um für Stahl Riesa den Aufstiegsplatz perfekt zu machen. Bei Gegnern wie den bereits abgestiegenen Canitzern und Radebeulern ein schon nahezu frommer Wunschtraum!

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